Unter der sog. “kleinen Chirurgie“ versteht man Leistungen
aus dem Fachgebiet Chirurgie, die vom Hausarzt erbracht werden können.
Allerdings ist dieses Spektrum alles andere als klein. So gehören hierzu die
Versorgung von akuten Verletzungen, die Nachsorge nach größeren, im Krankenhaus
durchgeführten Operationen, die Behandlung chronischer Wunden, aber auch die
Durchführung von speziellen Eingriffen (natürlich unter lokaler Betäubung) durch
den Hausarzt hierzu. Ebenso wichtig ist die Wundversorgung nach größeren
chirurgischen Eingriffen, die in einer Klinik erbracht wurden. Seit einigen Jahren
werden immer mehr Operationen – nicht zuletzt wegen des Kostendrucks der auf
den Kliniken lastet - ambulant durchgeführt, was zur Folge hat, dass die Nachsorge
wie z.B. das Entfernen von Drainagen oder der Wechsel komplexerer Verbände durch
den Hausarzt erbracht werden müssen.
Das Spektrum der akuten Verletzungen, die es in einer
Hausarztpraxis zu versorgen gilt ist riesig. Schnitt- Schürf-, Biss- und
Quetschwunden gehören genauso zum Alltag, wie Verbrühungen oder Verbrennungen.
Aber auch der „umgeknickte“ Finger oder das verdrehte Sprunggelenk sind an der
Tagesordnung. Knochenbrüche werden überwiegend in einer Klinik versorgt, jedoch
gehört auch das Anlegen eines (provisorischen) Gipsverbandes zum Repertoire
einer Hausarztpraxis.
Typische “kleine“ Operationen, die in jeder Hausarztpraxis
durchgeführt werden sind beispielsweise:
Abszessspaltung
Entfernung/Probeentnahme von Hauttumoren
Warzenentfernungen
Emmert-Plastik bei eingewachsenen Zehennägeln
Entlastung von Perianalvenenthrombose
Verödung von Besenreißer-Krampfadern
Vor einem geplanten Eingriff ist eine umfassende Aufklärung
unumgänglich, in denen Sie über die möglichen Risiken und Nebenwirkungen, aber
auch über mögliche Alternativen informiert werden. Auch kommt es immer wieder vor,
dass einem Patienten aufgrund seiner Nebenerkrankungen oder der Schwere des Befundes nicht zur ambulanten
Versorgung durch den Hausarzt geraten werden kann. In diesem Fall erfolgt dann
die Überweisung zu einem geeigneten Facharzt oder die Einweisung in eine
Klinik.
Die nachfolgenden Bilder zeigen die Entfernung eines Hauttumors im Nackenbereich eines Patienten. Dem Patienten wurde zur Operation in einer Hautklinik geraten, jedoch wünschte der Patient ausdrücklich die ambulante Versorgung. Um den Blutverlust bei solchen Operationen, die immerhin fast 40 Minuten gedauert hat, auf ein Minimum zu reduzieren, kam ein spezielles Gerät zur Verödung von Blutgefäßen zum Einsatz. Es versteht sich von selbst, dass auf höchste Sterilität geachtet werden muss, um Wundinfektionen zu vemeiden.